Wie kann man mit einem einzigen Ton Musik gestalten?
Wir tauchen ein in die subtile und zugleich rhythmische Klangwelt der Minimal Music. Viel wichtiger als komplizierte Töne und Harmonik ist in der Minimal Music Rhythmus, Kombination, Dynamik und das Miteinanderspielen und -hören.
Wir lernen verschieden Pattern und anschließend, wie man sie selbst entwickelt. Von einem einzigen Ton angefangen bis zu 1-Takt-Mustern üben wir im Zusammenspiel die Überlagerung, die Phasenverschiebung und das Experimentieren mit Betonung. Außerdem widmen wir uns dem Thema wie wir spielen, wie wir Phrasen aufbauen und dynamisch gestalten.
Die Minimal Music lebt von der Wiederholung. Sobald wir eine Pattern-Sammlung (ein Pattern: 1 bis 2 Takte) gelernt haben, wiederholen wir diese und setzen sie zu einem großen Ganzen zusammen. Wir puzzlen - nur mit dem Unterschied, dass es nicht nur eine Lösung für das Zusammensetzen der Puzzleteile gibt, sondern sehr viele (Puzzleteile hoch Puzzleteile, um genau zu sein).
Am Ende des Kurses haben wir eine Sammlung Pattern in verschiedenen Stimmungen und Tempi gelernt, die als Stücke gespielt oder in der Improvisation selbst weiterentwickelt werden können.
Unterrichtet wird nach Wahl mit Noten und nach Gehör und dabei bleibt viel Raum zur Improvisation für alle, die möchten.
Neben Minimal-Pattern von Babett und unseren eigenen Ideen streifen wir Musik von Steve Reich, John Cage und Philip Glass bis hin zu Ludovico Einaudi, Òlafur Arnalds und Hans Zimmer.
Teilnahmeanforderungen:
Für alle Harfentypen geeignet!
Der Kurs richtet sich an verschiedene Spielniveaus, die Muster lernen wir jeweils in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Wie beim Sportkurs gibt es immer eine "advanced version"!
Spieltechnische Voraussetzung sollten einfache Akkordmuster sein. Wichtiger als die Anzahl der Töne ist, dass man einen Ton in einem gleichbleibenden Puls spielen kann.
Als Richtlinie siehe Notenbeispiel.
Babett Niclas
Babett Niclas ist eine in Leipzig lebende Harfenistin mit verschiedenen musikalischen Schwerpunkten. Sie ist aktiv in der Musik des 20. & 21. und 16. & 17. Jahrhunderts sowie in traditionellen Musiken und in der Improvisation, den Grenzbereichen und Überschneidungen.
Sie arbeitet als Initiatorin von Projekten, die interdisziplinär geprägt sind und entwickelt dafür mit Kolleg:innen innovative Konzertformate und -dramaturgien. Sie engagiert sich in der Leipziger Kulturpolitik und im Vorstand von FOKUS e.V. (musikalische Vernetzung, Schwerpunkt Gegenwartsmusik) und Tonstation e.V. (Musik für Kinder und Jugendliche) und bei LOHB (Leipziger Offene HarfenBühne).
Babett studierte in Leipzig, Düsseldorf und Glasgow und erweiterte ihre Harfenexpertise um Scottish harp und barocke Tripelharfe sowie Zusatzstudien in Improvisation und Musiktheorie.
Die wichtigen ersten Jahre lernte sie bei Ruth Munzert in Hof, studierte maßgeblich bei Ursula Heins und ferner bei Fabiana Trani, Cornelia Smaczny, Heather Downy und Sharron Griffiths, lernte auch von Margret Köll, Maximlian Erhardt und Maeve Gilchrist. Sie erhielt für ihre Leistungen und ihr Engagement Stipendien bei der Friedrich-Ebert-Stiftung, bei Yehudi-Menuhin Live-Music-Now e.V., der Kulturstiftung Sachsen und anderen.
Schwierigkeit
Zeitfenster
Kursschiene 2a
(11:15 – 12:30 und 17:15 – 18:30)
Unterrichtssprache
deutsch