Renaissance-Musik

Portrait Vincent Kibildis

Die facettenreiche, emotional besonders ausdrucksstarke Italienische Musik um 1600 ist voller aufregender Neuerungen, die sich bereits im Laufe des 16. Jahrhunderts anbahnten. In dieser Zeit etablierte sich neben den schon üblichen mehrstimmigen Madrigalen der Sologesang, und es entstanden die ersten gesungenen Dramen (Favola in Musica), die wir heute manchmal als die ersten Opern bezeichnen. Eine ähnliche Entwicklung ist in der Instrumentalmusik zu beobachten: während vielstimmige instrumentale Canzonen, Fantasien etc. weiterhin beliebt waren, wurden die ersten Sonaten für Soloinstrument und Begleitung komponiert. Aus bestimmten, in der Renaissance üblichen harmonischen Progressionen entwickelten sich die sehr beliebten Bassi Ostinati, simple Akkordfolgen, auf deren Grundlage Variationen improvisiert und komponiert wurde.

In diesem Kurs widmen wir uns ostinaten Bässen wie zum Beispiel der Passacaglia oder der Bergamasca und improvisieren darüber. Außerdem bringt Vincent einige Stücke als Beispiele oder Inspirationsquellen mit, die uns zeigen, wie Variationen über ein wiederkehrendes Bassmuster gestaltet oder Melodien verziert werden können.

Im Vordergrund steht vor allem die Freude am Entdecken, in der gemeinsamen Improvisation und der Improvisation füreinander, aber auch, sich spielerisch dem Klang des Frühbarocks zu nähern und zu erkunden, wie wir die Ostinati zum klingen bringen.

Teilnahmeanforderungen:

Da wir hauptsächlich mit Improvisation über einfache Akkorde arbeiten, ist das Kursniveau relativ flexibel. Improvisationen können ganz einfach und schlicht gehalten sein, aber auch virtuos und komplex. Notenlesen ist für den Kurs nicht notwendig, aber Vincent stellt Notenmaterial bereit. Manchmal kann es hilfreich sein, sich für die Improvisation einen „Fahrplan“ zu notieren.
Möglich auf allen kleinen und großen Harfen, mit und ohne Klappen etc.

Vincent Kibildis

Vincent Kibildis ist auf das Spiel historischer Harfen des Mittelalters, der Renaissance und des Barock spezialisiert. Die musikalische Ausbildung begann er mit sechs Jahren an der keltischen Harfe, auf der er zunächst vornehmlich traditionelle schottische und irische Musik spielte. Die stete Suche nach neuen Klängen und Ausdrucksweisen führte ihn schließlich zur Alten Musik.

Seit den ersten Auseinandersetzungen mit Alter Musik interessiert sich Vincent für historische Notationsformen und das Spannungsfeld zwischen dem Notierten und dem Ungeschriebenen, zwischen oralen und improvisatorischen Praktiken. 

Neben der Zusammenarbeit mit diversen Alte Musik Ensembles entwickelt Vincent in kleinen Besetzungen einzigartige Programme, in denen Alte Musik und Traditionelle Musik sich begegnen, Klang und Wort aufeinander treffen.

 

 

Schwierigkeit

Zeitfenster

Kursschiene 1b
(09:30 - 10:45 und 15:30 - 16:45)

Unterrichtssprache

deutsch

Musikbeispiele zur Selbsteinschätzung